Erholung und psychischem Wohlbefinden im Profisport

Interview mit Dan O’Brien

Höchstleistungen im Sport erfordern von Athletinnen und Athleten ein kontinuierliches, kompromissloses Engagement, um das volle Potenzial jeder Trainingseinheit auszuschöpfen. Dabei sind die körperlichen ebenso wie die mentalen Anforderungen enorm. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden ist essenziell – nicht nur, um Übertraining vorzubeugen, sondern auch, um in herausfordernden Momenten fokussiert und leistungsfähig zu bleiben. In diesem Kontext rückt ein entscheidender Faktor immer stärker in den Fokus der Leistungsoptimierung: die Erholung. So wichtig die Qualität des Trainings ist, ebenso unverzichtbar ist es, der Regeneration Raum und Aufmerksamkeit zu schenken. Sie bildet die Grundlage, um Leistungsfähigkeit zu steigern und langfristig Spitzenleistungen zu sichern. Wir von Starpool haben dazu mit Dan O’Brien gesprochen, dem Direktor für Sportmedizin und Forschung bei der NBPA (National Basketball Players Association). Die Spieler der NBPA setzen auf unsere innovativen Technologien, um ihre Regeneration als Teil ihrer ganzheitlichen Leistungsstrategie zu maximieren.

DAN O'BRIEN

Dan O’Brien ist Direktor für Sportmedizin und Forschung bei der NBPA und verfügt über umfassende Erfahrung im Bereich Athletiktraining und Führung. Er besitzt mehrere akademische Abschlüsse, darunter einen Bachelor of Science in Athletiktraining von der Duquesne University sowie einen Master of Science in Bewegungsphysiologie und Ernährung von der Long Island University. Derzeit promoviert er an der University of Wisconsin–Madison.

Warum ist körperliche und mentale Erholung für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Spieler so entscheidend?

Erholung ist der Schlüssel zu nachhaltiger Leistungsfähigkeit und einer langen Karriere in der NBA. Der physische Druck – mit mehreren Spielen pro Woche, häufigen Reisen und konstant hohen Leistungsanforderungen – fordert den Körper bis an die Belastungsgrenze. Ohne ausreichende Regeneration steigt das Risiko für Überlastungsverletzungen und Leistungseinbußen erheblich. Auch die mentale Komponente darf nicht unterschätzt werden: Die NBA ist ein Umfeld mit extremem Erwartungsdruck und ständiger öffentlicher Aufmerksamkeit. Hinzu kommen persönliche Herausforderungen, die zusätzlich belasten können. Ohne gezielte mentale Erholung droht langfristige Erschöpfung. Die Regeneration gibt den Spielern die Chance, sich sowohl körperlich als auch seelisch zu stabilisieren – deshalb investieren so viele gezielt Zeit, Energie und auch finanzielle Mittel in diesen Bereich.

Wie sehen Sie die Verbindung zwischen mentaler Gesundheit und körperlicher Regeneration bei Profisportlern?

Ich bin überzeugt: Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Psychischer Stress und mentale Erschöpfung wirken sich direkt auf die körperliche Regeneration aus – etwa durch schlechten Schlaf, erhöhte Stresshormone oder eine verzögerte Muskelheilung. Umgekehrt belasten physische Verletzungen auch die Psyche: Spieler kämpfen in solchen Situationen mit Rückschlägen, Unsicherheit über ihre Rückkehr, dem Gefühl, den Anschluss an die Mannschaft zu verlieren, oder der Angst vor einer erneuten Verletzung. Alles hängt zusammen. Wird ein Bereich vernachlässigt, wirkt sich das unweigerlich auch auf andere Ebenen aus. Ich betrachte das Nervensystem als Schnittstelle zwischen Körper und Geist: Es empfängt Signale vom Körper, leitet sie ans Gehirn weiter, das wiederum die emotionale Reaktion darauf beeinflusst. Störungen in diesem System können sich folglich sowohl körperlich als auch emotional bemerkbar machen.

Angesichts des engen Zeitplans: Welche Technologien stehen derzeit zur Verfügung, um die Regeneration zu optimieren?

Das ist tatsächlich eine große Herausforderung – vor allem angesichts der straffen Spielpläne mit späten Spielen und anschließenden Reisen. Deshalb müssen Regenerationstechnologien nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch alltagstauglich und effizient sein, damit Sportler die begrenzte Zeit optimal nutzen können. Glücklicherweise steht den Spielern heute eine breite Palette modernster Technologien zur Verfügung. Schlaftechnologien wie intelligente Matratzen verbessern die Schlafqualität durch Temperaturregulierung. Für die Muskelerholung gibt es unter anderem Perkussionsmassagegeräte und Kompressionssysteme, die Muskelkater lindern und die Regeneration nach Spiel oder Training beschleunigen. Weitere Innovationen – etwa die Trocken-Floating-Therapie von Starpool – zielen darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, die Durchblutung zu fördern und die Zellregeneration anzuregen. Wir haben erlebt, wie Spieler diese Technologien sowohl in unserer Einrichtung in New York als auch beim „Sanctuary Performance Retreat“ in Spanien intensiv nutzen und davon profitieren.

Welche Rolle spielen Trainer, Betreuer und Mental-Health-Experten bei der Förderung der Regeneration? Wie unterstützen sie die Spieler?

Trainer, medizinische Betreuer und Mental-Health-Profis leisten einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Spieler. Gleichzeitig beobachte ich, dass viele unserer Mitglieder – und das gilt meiner Meinung nach für die meisten Athleten – zunehmend selbst die Initiative ergreifen, wenn es um ihre Leistungsfähigkeit und Regeneration geht. Die Spieler von heute sind mit Wellness-Technologien aufgewachsen und wissen, wie wichtig es ist, die richtigen Daten mit den richtigen Fachleuten zu teilen, um ihre Gesundheit und Leistung zu optimieren. Der Körper ist für Profisportler nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ihr Kapital und ihr wichtigstes Werkzeug. Je bewusster sie damit umgehen, desto besser sind sie nicht nur während ihrer aktiven Karriere, sondern auch darüber hinaus aufgestellt. Dieser Trend zu mehr Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit und Regeneration ist eine der vielversprechendsten Entwicklungen, die wir im Bereich des Athleten-Wellness beobachten.